Idrosee 2021



31.8.2021 Wir sind spät dran, erst 9:30 Uhr können wir starten, da sich unsere kleine Enkeline im Wohnzimmer eingeschlossen hat, und Uwe erst mal die Tür aufbekommen muss. 16 Uhr kommen wir in Felbernmühle an. Wir machen gleich noch einen Ausflug an der Donau, die ziemliches Hochwasser hat. Die Abens in Bad Göcking hat auch die Wiesen überflutet. In Weltenburg laufen wir an der Donau bis zum Schiffsanleger und essen dann im schönen Klostergarten Schweinsbraten und Klosterwurst, beides sehr lecker. Gut gesättigt fahren wir durch Kehlheim an der Befreiungshalle vorbei, halten noch in Abensberg und schauen uns den Hundertwasserbiergarten und das Kunsthaus an.

Hundertwasserhaus

1.9.2021  Bei dichtem Nebel und kühlen Temperaturen stehen wir 7 Uhr auf und starten schnell. Die Spargelfelder am Straßenrand im Morgentau sehen zauberhaft aus. Ab Rovereto läuft der Verkehr nur noch zäh, dann geht es ziemlich kurvenreich durch die Berge, am Lago di Ledro vorbei. Die Strecke ist sehr schön und abwechslungsreich, aber für ein relativ langes Gespann eher nicht geeignet. Wir kommen 17 Uhr am Lago di Idro, Sportcamping Rio Vantone an. Der Platz liegt wunderschön am See, der Stellplatz ist sehr geräumig, zum Teil mit Weinreben abgetrennt. Die Weinbeeren sind sehr lecker. Wir essen nach dem Aufbau im Campingplatzrestaurant Pizza, die zwar preiswert aber nicht wirklich gut ist. Ansonsten sind wir sehr zufrieden mit der Wahl unseres Campingplatzes.

Lago di Idro

2.9.2021 Gut ausgeschlafen bauen wir das SUP und die Markise auf und erfrischen uns danach im ziemlich kühlen See. Das Wasser ist super klar und das Panorama überwältigend. Nachdem wir im Wohnwagen alles geordnet haben, gibt es Nudeln mit Tomatensoße. Dann machen wir eine kleine Radtour am See entlang nach Vesta und entdecken eine kleine Pizzeria "La Pentolaccia", die in diesem Urlaub unser Lieblingsrestaurant werden wird. Zurück in Idro trinken wir einen Kaffee am See. Am Campingplatz baden und SUPen wir im See, bevor die Nachmittagsaktivitäten beginnen.

Lago di Idro

Mit dem Auto fahren wir von Idro über viele Serpentinen nach Capovalle, einem hübschen Dorf in den Bergen. Nach einem kleinen Spaziergang zur Kirche, wo man einen schönen Ausblick hat und wir viele Fotos machen, fahren wir nach Persone. Dort ist leider die Straße gesperrt, über die wir zurück fahren wollten. Der Absperrmann sagt uns, dass wir bis 18 Uhr warten müssen, dann ist die Straße wieder offen und wir dürfen fahren. Abendessen gibt es aus der Campingküche, Speck, Brötchen und Salat und anschließend die Planung der Aktivitäten für den nächsten Tag.

Fotoalbum 1

Capovalle

3.9.2021 Früh ist es hier am See noch sehr kühl und es dauert bis 10 Uhr, bis die Sonne endlich hinter den hohen Bergen hervor gekrochen kommt. Als wir die nötige Betriebstemperatur haben, fahren wir nach Anfo, um einen Termin für die Besichtigung der Festung "Rocca d'Anfo" zu bekommen. Wir lassen uns in die Liste für die Führung eintragen. Dann kaufen wir in Idro an der Tankstelle noch ein rot-weiß gestreiftes Schild, um die Räder transportieren zu können wenn wir einen Radausflug machen wollen.

Rocca d Anfo

Nachdem wir unser Picknick zubereitet haben, fahren wir zum Gardasee zur Parkanlage und Kunstaustellung "Il Vittoriale degli Italiani" in Gardone Riviera. Der weitläufige Park liegt schön am Hang über dem Gardasee und wir picknicken an einer schattigen Stelle mit Seeblick.. Da wir hoffen, noch einige schöne Ausblicke vom Gardasee zu bekommen, fahren wir über die Panoramastraße, bevor es zum Campingplatz zurück geht. Unterwegs erledigen wir noch einige Einkäufe, dann erholen wir uns im See und bereiten uns für das Abendessen in Vesta vor. Diesmal essen wir Grillplatte für 2 Personen. Die überzeugt nicht wirklich, dafür ist der Hauswein gut.

Il Vittoriale degli Italiani

4.9.2021 Wir schnüren die Wanderschuhe und laufen vom Campingplatz aus nach Idro. Wir wollen den Sentiero altrezzato delle Cascate laufen und unterwegs den Wasserfall-Geocache suchen. Der Weg geht steil bergan, leider führt der Bach kein Wasser und so gibt es auch keinen Wasserfall. Am Cache laufen wir auch vorbei, die Beschreibung ist irreführend. Aber der Steig ist sehr schön und führt ausgesetzt und anstrengend am Berg entlang mit einigen Leitern und Seilen. An der Weggabelung nach Idro machen wir Picknick, dann geht es zurück.

Sentiero altrezzato delle Cascate

Zurück am See ruhen wir uns erst mal vor der Gelateria aus und trinken einen Kaffee. Dann suchen und finden ganz schnell den Geocache, der an der Uferpromenade versteckt ist. Zurück auf dem Campingplatz ist Ausruhen, Baden und SUPen angesagt. Abends gibt es leckere Tortelini von COOP und Krautsalat.

SUPen auf dem Lago di Idro

5.9.2021 Nach Erledigung der Morgentoilette und dem Frühstück machen wir heute einen Ausflug in die Poebene. Unser Ziel ist Cremona, 218 v. Chr. von den Römern als Vorposten gegen die gallischen Stämme gegründet. Keine Angst, heute kommen nicht die Gallier, sondern nur die Pilchs. Nach etwas über 100 km und ca. 2 Stunden Fahrt erreichen wir die altehrwürdige Stadt. im schattigen Park "Giardini Pubblici Papa Giovanni Paolo II" nehmen wir unseren Imbiss ein und gönnen uns auf der Piazza del Comune noch einen Kaffee, bevor wir gestärkt den Aufstieg auf den "Torrazzo", also den Glockenturm der beeindruckenden Kathedrale von Cremona, in Angriff nehmen.

Kirchendecke

Das ist ganz schön anstrengend, bis nach oben mehr als 500 Stufen! Es handelt sich übrigens um den dritthöchsten gemauerten Glockenturm der Welt, den höchsten Europas. Das letzte Stück mit der Wendeltreppe ist schon etwas gruselig... Dafür haben wir einen tollen Ausblick auf die Stadt und die Umgebung. Anschließend bummeln wir noch durch die sommerlich warme historische Altstadt, bevor wir die Rückfahrt mit ein paar Umwegen zum Idrosee antreten. Dort erwartet uns leider Regen und kühles Wetter, aber die Campingküche wärmt uns bald mit Curryreis und Koteletts wieder auf.

Kirchendecke

6.9.2021 Gegenüber vom Campingplatz auf der anderen Seeseite ist die historische Militärfestung "Rocca d'Anfo" nicht zu übersehen. Wir haben uns der englisch-italienischen Führung angeschlossen, die halb 10 bei strahlendem Sonnenschein beginnt. Durch unterirdische Gänge und 1300 steile Stufen hoch und runter erobern wir die eindrucksvolle Festung. Die Anlage ist riesig, ohne Führer könnte man sich hier leicht verlaufen. Wir sind 5 Stunden unterwegs, alles ist sehr interessant. Das ist eindeutig einer der Höhepunkte des Urlaubs und uneingeschränkt empfehlenswert.

Fotoalbum 2

Fortezza Rocca d'Anfo

Nach der anstrengenden Besichtigung relaxen wir erst mal vorm Wohnwagen, erfrischen uns im herrlichen See und halten ein wenig verdiente Mittagsruhe. Aber so faul kann man im Urlaub nicht sein, deshalb unternehmen wir am späteren Nachmittag noch eine kleine Autotour über enge Sträßchen zum Passo Fobbia. Abendessen gibt es wieder im Restaurant "Pentolaccia" in Vesta. Es gibt Salat Primavera mit Schinken und Birnen und Pizza Siciliane, beides sehr schmackhaft und günstig.

Lago di Idro

7.9.2021 Heute stehen wir mal zeitig auf, da wir nach Limone am Gardasee fahren wollen. Leider müssen wir feststellen, dass das Wetter nicht optimal ist, es ist sehr diesig. In Limone erwarten uns Menschenmassen, da sind wir froh, am ruhigen Idrosee zu wohnen. Wir besichtigen das schöne Limonenmuseeum und bewundern die Ruinen der alten Zitronengewächshäuser, die das Stadtbild von Limone prägen. An der Uferpromenade picknicken wir, dann geht es zum Auto zurück.

Limone

Nach Tremosine geht es über unzählige Kurven bergan, leider verpassen wir die Abzweigung und können uns leider den offenbar spektakulären Ort nicht angucken. Nach einer Kaffeepause geht es wieder runter zum Gardasee nach Riva del Garda, dort tummeln sich viele Surfer auf dem See. Zurück fahren wir über den Ladrosee und spazieren ein Stück am Ufer entlang. Hier ist es sehr schön und wir beschließen, mit den Rädern die Gegend genauer zu erkunden. Auf dem Campingplatz wird relaxt, gebadet und geSUPt, bevor es zum Abendessen Priesterwürger und Kotelett aus der Campingküche gibt.

Lago di Ledro

8.9.2021 Wir packen die Räder aufs Auto, da für heute eine Radtour geplant ist und fahren ins Valle d'Ampola. Am Parkplatz südlich vom Lago di Ampola fahren wir mit den Rädern los in Richtung Lago di Ledro. Unterwegs sammeln wir einige Geocaches ein und schauen uns den Lago di Ampola an. Wir fahren durch das Valle di Ledro und dann einmal um den Ledrosee herum. Das ist eine entspannte Tour mit wenigen Steigungen, fast immer auf dem Radweg. Auf der Heimfahrt rasten wir in der Gaststätte am Lago d'Ampola, bevor wir die Räder wieder aufschnallen und zum Campingplatz zurückfahren.

Radtour Ledrosee

9.9.2021 Heute wollen wir die Gegend zwischen dem Lago d´Idro und dem Lago d´Iseo erkunden. Wir fahren wir über Nozza nach Casto, wo wir zum Parco delle Fucine abbiegen. Am Parkplatz beginnt an einem Kletterpark eine sehr empfehlenswerte Wanderung hinein in die Schlucht des Torrente Pizzotto. Felstunnel, Holzsteige und Brücken sorgen für Abwechslung. Weiter geht es an einem Berghang mit Ausblicken auf Casto und die schöne Bergwelt bis zum Tal des Torrente Valle Duppo und im weiteren Verlauf am Torrente Nozza. Hier kommen wir an mehreren alten Ruinen von ehemaligen Schmieden vorbei. An einem kleinen Teich ober halb der Schmiede Fucina Furche machen wir Rast mit Picknick.

Schlucht des Torrente Pizzotto

Beim Fotogarfieren fällt eine Objektivabdeckung ins Wasser und wird hinter eine Baumwurzel gespült. Aber wir meistern die ungeplante Herausforderung, ohne komplett baden zu gehen. Nach der schönen Wanderung machen wir noch eine Autotour. Zunächst schlängelt sich die Straße viele Serpentinen hoch bis zum Pass Cocca di Lodrino, wir uns in der Trattoria Pineta mit Espresso aufmuntern. Über weitere Serpentinen geht es hinab ins Tal Valle Trompia.

Fotoalbum 3

Mühlrad einer Schmiede

Das Valle Trompia ist eines der bedeutenden brescianischen Gebirgstäler innerhalb der Tre Valli (Valle Trompia, Valle Camonica, Valle Sabbia). Jahrhunderte lang wurde hier Erz abgebaut, wovon noch immer zahlreiche Gruben, Stollen und Betriebe zeugen. Sehr kurvenreich fahren wir später über Marmentino und Pertica Alta/ Livemmo (905 m) zurück nach Nozza. Hier vertreten wir uns ein wenig die Beine und gehen ein Stück den an Felswänden verlaufenden Weg entlang der Fiume Chiese in Richtung Süden und besichtigen hinterher noch die Chiesa dei Santi Stefano e Giovanni Battista. Auf dem Campingplatz angekommen SUPt Tina noch eine Weile, bevor es zum Abendbrot Bratwurst mit Curryreis aus der Campingküche gibt.

Chiesa dei Santi Stefano e Giovanni Battista Kirchenfußboden

10.9.2021 Heute werden die Räder "aufgeschnallt" und unser Ziel ist die Poebene, wo wir eine Radtour entlang des Oglio unternehmen wollen. Das Wetter passt, es ist sonnig, aber nicht zu heiß. In Pontiglio stellen wir das Auto auf dem Parkplatz an der Via S. Marta ab. Wir folgen der Radroute OG03 nach Süden. Unseren ersten Stopp machen wir in Urago d’Oglio an der Piazza Guglielmo Marconi mit der Kirche San Lorenzoi und dem Castello Martinengo. Nachdem wir Rudiano durchquert haben, verläuft der Radweg meist entlang von Maisfeldern und durch Gehöfte, die teilweise verlassen sind. Schön sind auch die vielen Bewässerungskanäle mit dem klaren Wasser. Auch der Oglio selbst ist recht sauber.

Radtour entlang des Oglio

Unterwegs machen wir Picknick, bevor wir schließlich Soncino erreichen. Hier durchstreifen wir die Altstadt und bewundern das tolle Kirchenschiff der Chiesa di Santa Maria Assunta mit der kobaltblauen Decke. Beeindruckend ist auch das beeindruckende Castello di Soncino, welches aber leider nur von außen besichtigen können. Von diesem südlichsten Punkt unserer Tour geht es nun zurück nach Pontiglio, wo wir nach 63 km ankommen. Bevor wir zurück zum Idrosee fahren, machen wir mit dem Auto noch einen Abstecher in das mittelaterliche Pumenengo und spazieren ein wenig durch den beschaulichen Ort. Dann stehen wir bei Brescia noch eine Weile im Stau, aber was soll´s, wir haben ja Urlaub.

Castello di Soncino

11.9.2021 Ausgeschlafen ist unser heutiges erstes Ziel Bragolino. Am Nordende des Idrossees steigt die Straße westwärts an und nach kurzer Fahrt erreichen wir den sehenswerten mittelalterlichen Ort. Das Auto muss man etwas außerhalb parken. Die sehr schmale Hauptstraße ist gut bevölkert. Wir schlendern an vielen Lädchen vorbei und erkunden einige stille Gassen, wo man z.T. durch Haustunnel läuft. Schließlich kaufen wir noch ein Stück des berümten BAGÒSS-Käses (der uns dann aber doch nicht so überzeugt). Um unseren Körpern mehr Bewegung zu verschaffen, fahren wir weiter ganz viele Serpentinen bis zum Passo Maniva, von wo aus wir eine eher leichte Wanderung zum Passo delle Portole (1726 m) über den Passo Dosso Alto machen (insgesamt ca. 8 km).

Fotoalbum 4

Bragolino

Unterwegs können wir eine Übung der Berwacht beobachten, da fühlt man sich doch gleich sicherer in den Bergen ;-). Und der blaue Enzian ist in voller Blüte. Die Rückfahrt geht dann über den nördlichen Teil des Val Trompia (Collio, Bovegno) und weiter über Irma, Nozza zurück. Den erlebnisreichen Tag beschließen wir mit dem 3. (und leider letzten) Besuch des Restaurants in Vesta, wo uns eine neugierige Maus beim Verspeisen von Pizza und Salat beobachtet. Natürlich bekommt sie von uns einige Häppchen, mit denen sie dann unter dem Blumenkasten verschwindet, vermutlich, um ihre Kinder zu füttern.

Passo Dosso Alto

12.9.2021 Seit wir 1997 auf der Reise nach Korsika durch Mantova gefahren sind, bestand der Wunsch, diese tolle Stadt in der Poebene endlich einmal kennen zu lernen. Und das trotz der reichlich 100 km Entfernung vom Idrosee. Zum Glück finden wir ein zentrumsnahes Parkhaus und schon sind wir mittendrin im Trubel der sehenswerten Altstadt. Heute ist besonders vie los, denn gerade findet hier ein Literaturfestival statt. Zuerst besichtigen wir ausgiebig die imposante Renaissancefestung Palazzo Ducale. Auch der Dom, die Cattedrale di San Pietro, ist einen Besuch wert.

Blick über die Piazza Sordello zum Torre della Gabbia

Inzwischen ist es ziemlich warm geworden, aber wir finden ein schattiges Plätzchen eines Restaurants an der großen Piazza Sordello, wo wir entspannt unseren Hunger mit Lasagne bzw. Spaghetti bändigen. Anschließend durchstreifen wir die Stadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. der Rotonda di San Lorenzo (eine romanische Rundkirche), dem Pallazzo della Ragione mit dem Uhrenturm, der Piazza delle Erbe, dem Torre della Gabbia u.v.m. Zum Schluss laufen wir noch ein Stück an dem nordwestlichen Seeufer des Fiume Mincio vor den Torne der Stadt, bevor wir die Rückfahrt antreten.

Pinacoteca di Palazzo Ducale

Einen Zwischenstopp in Volta Mantovana gönnen wir uns aber noch und schauen uns den auf einem Hügel liegenden alten Dorfkern an. Witzig sind die 3 turmartigen Schornsteine auf dem Palazzo Gonzaga. Und witzig ist auch, dass ausgerechnet an diesem Tag ein Fest stattfindet, wo u.a. als Mangamädchen gekleidete junge Frauen im Innenhof des Palastes, einem schönen gepflegten Park mit vielen Skulpturen, fotografiert werden. Den Tag beschließen wir mit einem erfrischenden Bad im See und Verköstigung durch unsere Campingküche.

Fotoalbum 5

Innenhof des Palazzo Gonzaga

13.9.2021 Was wäre ein Urlaub in den Bergen ohne Gipfelbesteigung? Also wird es heute ernst. Schönes Bergwetter haben wir auch, warm und trocken. Also auf nach Capovalle. Ein kleines Stück oberhalb des Parkplatzes beginnt der Wanderweg Nr. 477, der uns bis auf den Monte Stino (1467 m) führen wird. Nach ca. 300 Höhenmetern erreichen wir eine Weggabelung, wo zunächst der westwärts weiterführende Weg wegen Bauarbeiten gesperrt ist, nur leider ohne Zeitangabe. Also machen wir aus der Not eine Tugend und rasten erst einmal hier am Picknickplatz.

Ausblick vom Monte Stino

Tatsächlich taucht zum Glück bald ein Bauarbeiter mit einem kleinen Bagger auf und lässt uns durch die Sperre. Nachdem wir den Monte Stino bestiegen haben, laufen wir noch ein Stück weiter bis zu einem kleinen Museum (zu den Kriegsereignissen des Ersten Weltkriegs). Von den Außenanlagen haben wir einen ganz tollen Blick auf den Idrosee und die Bergszenerie, u.a. des Adamello. Wir laufen ein Stück zurück bis zur Refugio Monte Stino, die leider wegen der Bauarbeiten geschlossen ist, wo wir wieder auf den Weg Nr. 477 stoßen.

Herbstzeitlos am Monte Stino

Hier folgen wir jetzt aber dem schmalem Pfad nach Westen und über mehrere Serpentinen abwärts bis zu unserem Ausgangspunkt in Capovalle. Zurück am Campngplatz haben wir uns Erholung verdient. Also noch einmal im See erfrischen und die müden Beine hochlegen. Eine besondere Überraschung ist, dass ein Camper sein Amphibienfahrzeug, einen Amphicar 770, zum Einsatz bringt und tatsächlich eine Runde auf dem See dreht. Das Abendbrot lassen wir uns diesmal in Idro bei Al Porticciolo mit Spaghetti & Pizza schmecken. Nachgespült wird mit Aperol Spritz.

Amphicar 770

14.9.2021 Auch eine Schifffahrt sollte bei einem schönen Urlaub nicht fehlen. Diese können wir heute direkt vom Anleger Vantone in der Nähe des Campingplatzes um 10:15 Uhr starten. Bei der schönen Rundfahrt auf dem Idrosee lassen wir die Seele baumeln. Wir machen die komplette Runde mit dem Linienschiff über reichlich 1,5 Stunden. Für den Nachmittag haben wir haben wir eine Autotour ins Hochgebirge (Adamello) nordwestlich des Idrosees geplant. Noch einmal fahren wir über Bagolino zu Manivapass. Diesmal biegen wir nach Norden ab und fahren immer höher, zunächst bis zum Passo Dasdana (2086 m) und dann weiter die Höhenstraße immer über 2000 m.

Schifffahrt Idrosee

Bald kommen wir am Dosso dei Galli vorbei, auf dem noch riesige ehemalige NATO-Radaranlagen zu sehen sind (genutzt bis 1996). Hier geht die Straße in eine meist sehr schmale Schotterpiste über, die teilweise in üblem Zustand ist. Da uns einzelne PKW´s entgegen kommen, wagen wir uns weiter, zumal mit unserem höhergelegten Allrad-Subaru. Trotzdem ist es ziemlich abenteuerlich und wir bewundern die vielen Motorradfahrer, die diese Piste bewältigen. Den höchsten Punkt erreichen wir beim Giogo dela Bala (2136 m). Danach geht es über eine lange Strecke leicht abwärts bis zum Passo di Croce Domini (1895 m), wo wir uns erst einmal mit einem Espresso und Panini Crudo (roher Schinken) aufmuntern.

Bergweide im Adamello

Ab hier haben wir wieder Asphalt, wenngleich die Straße ins Tal des Fiume Caffaro mit dem kleinen Skigebiet Gaver sehr schmal und kurvenreich ist. Am Nordende des Tals ragt der beeindruckende Cornone di Blumone (2843 m) auf. Im Flusstal geht es südwärts über Bagolino zurück zum Campingplatz. Hier packen wir noch schnell unsere sieben Sachen, denn morgen früh wollen (müssen) wir möglichst zeitig die Rückreise antreten. Unser Abschiedsessen nehmen wir in der Trattoria da Giovanna (an der Straße von Idro nach Capovalle) ein. Natürlich italienisch, Spaghetti aglio e olio bzw. Penne all'arrabbiata mit einem ordentlichen roten Hauswein.

Fotoalbum 6

Gaver - Cornone di Blumone (2843 m)

15.9.2021 Schon um 7:00 Uhr klingelt der Wecker. Kurze Morgentoilette und einen Kaffe und wir können 7:50 starten.Wir kommen anfangs nicht so recht voran, bald stehen wir im ersten Stau. Als wir dann das Etschtal erreichen, läuft´s besser. Das Wetter ist heute kühl und grau, da fällt der Abschied nicht so schwer. In Deutschland haben wir wieder Pech mit dem Verkehr. Nach vielen Staus und Umleitungen kommen wir endlich 18:25 Uhr an der Felbermühle an (also nach mehr als 12 Stunden für nur ca. 600 km!). Schnell wird der Wohnwagen aufgebaut und schon geht´s ab nach Bad Gögging zum Abendbrot. Im Hotel "Zur Sonne" lassen wir uns leckeren Schweinebraten mit Sauerkraut und Klößen schmecken. Dazu ein gutes bayerisches Bier. Prost!

Schmweinebraten bayerisch - lecker!

14.9.2021 Wie gewohnt verbringen wir auf dem Campingplatz Felbermühle eine ruhige Nacht. Ein kurzes Frühstück noch und schon starten wir um 8:45 Uhr die 2. Etappe der Heimreise. Das Wetter ist herbstlich. Der Himmel weint fast die gesamte Strecke bis nach Dresden. Unsere Gedanken sind aber bei den sonnigen Urlaubstagen in Bella Italia am schönen Idrosee und den tollen Erlebnissen und Unternehmungen der letzten 2 Wochen.

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub!

Enzian