Slowenien 2003 (Seite 1 von 3)


5.6. 6.00 Uhr gehts in Dresden los, über München, Inntaldreieck, Salzburg, Villach nach Italien in Richtung Udine, Tarcento und Grenzübergang Uccea. Wir müssen diesen Umweg machen, da die Pässe in den Julischen Alpen für Gespanne nicht befahrbar sind. Ein kleines Highlight war der Grenzübertritt bei Uccea. Die pflichtbewussten italienischen Grenzer waren sehr interessiert daran, was wir wohl in unserem Wohnwagen schmuggeln. Dafür wurde einer von ihnen als bleibende Erinnerung abgelichtet.

an der italienisch-slowenischen Grenze


In Bovec kommen wir 18.30 Uhr an und sind 940 km gefahren. Der Campingplatz Polovnik in Bovec ist einfach, aber ok und sauber. Er liegt etwas außerhalb des Ortes und ist recht idyllisch. Über Pfingsten traf sich dort die die gesamte Kanutenwelt und wir fühlten uns dann doch etwas wie Außenseiter. Abends machen wir noch einen Spaziergang durchs Dorf und und unsere Gehirnwindungen sträuben sich beim Umrechnen der Tollar-Preise durch 232.
Dann gibts die Reste des traditionellen Reisekartoffelsalats mit Eiern und Schnitzeln. Das alles wird mit reichlich Rotwein runtergespült.

Camping Polovnik Bovec


6.6. Nach Geburtstagsständchen für Uwe und Frühstückseinkauf im Dorfkonsum fahren wir im Socatal bis zum Startpunkt des Soca-Trails. Über Trenta (da gibt es lecker Geburtstags-Soca-Forelle und Bier), bis Koca priv Izviru Soca. Bis zur Socaquelle schaffen wir es nicht mehr, es ist einfach zu heiß. Auf der Straße geht es zurück zum Auto, nach kurzem Beinewässern in der Soca fahren wir zurück zum Campingplatz. Der Soca-Trail ist eine sehr schöne Wanderung und die Gebirgswelt des Triglav-Nationalparks ist sehr beeindruckend. Die Täler sind sehr eng und die Berghänge sehr schroff und steil.
Abends müssen wir leider feststellen, daß die Seilbahn zum Kanin noch geschlossen ist, entdecken dafür aber den Slap Boka, einen mächtigen Wasserfall (ca. 5 km südlich von Bovec).

Blume an der Soca



7.6. Nach langwierigem Einkauf im Dorfkonsum (mit jedem Kunden wird an der Brot- und Wursttheke ein Schwätzchen gemacht) fahren wir zum Vrsic Paß (1611m, 50 Kehren und bei Bikern beliebt), dann über Kranjska Gora, Jesenice, Gorje zur Vintgar Schlucht. Die kostet Eintritt, ist kurz aber sehr interessant. Wir beobachten eine Wasseramselmutter beim Füttern ihres Kindes, sie stürzt sich unermüdlich in den Strudel des Flusses und bringt auch jedesmal was Fressbares mit. Lustig ist eine Gruppe slowenischer Rentner, die zu Akkordeonmusik tanzwütig die Beine schwingt.

Boot am See in Bled

Weiter geht es nach Bled und wir laufen um den wunderschönen See. Unterwegs ist Badestop, das Wasser ist erstaunlich warm und sehr klar, man kann dort auch tauchen. Für Skater ist der Weg um den See übrigens sehr zu empfehlen, wir erleben sogar ein Wettrennen.
Zurück fahren wir über Tarviso (I), Cave del Predi, Lago del Predi, Sella Nevea (diese Seilbahn auf den Kanin ist auch geschlossen), Passo del Predi nach Bovec. Da wird dann Huhn gegrillt und der erlebnisreiche Tag mit Metaxa begossen.

Fotoalbum

Seerosen im See von Bled



8.6. Wanderung vom Vrsic-Paß in Richtung Prisonjk, sehr schöne Ausblicke und sehenswerte Alpenflora. Irgendwann geht der Weg in einen Klettersteig über, da kehren wir dann doch lieber um. Am Nachmittag besuchen wir noch den Wasserfall Slap Boka - mächtig gewaltig. Wir klettern ein ganzes Stück am Wasserlauf höher hinauf.

Panorama vom Vrsic-Pass aus

Abendessen gibts in Bovec, wir sitzen mit Kanuten aus Augsburg am Tisch und erfahren viel Interessantes über die Soca, das Mekka der Kanuten sowie die Kunst und Gefahren des Kanusports.

Blick vom Vrsic Paß



9.6. Heute wollen wir die Soca flußabwärts erkunden, über Kobarid und Tolmin (beide Städtchen nicht besonders sehenswert, wobei das Kriegsmuseum in Kobarid gelobt wird (Isonzo-Front, 1. Weltkrieg). Bei Tolmin durchwandern wir die Tolminkaschlucht (sehr idyllisch), Tina nimmt ein unfreiwilliges Bad und ist die nächsten Stunden Miss Wet-T-Shirt.
Auf dem Heimweg kaufen wir frische Forellen in Podbrado Nr.1, die uns zum Abendessen lecker schmecken.

Kobarid



10.6. Heute wollen wir den Anstieg zum Krnsee in Angriff nehmen. Wir fahren durchs Lepenatal zum Dr. Klementa Juga Dom (680m), von dort gehts hoch auf 1394 m zum Krn See, es ist sehr schön dort oben. Nach der Fütterung der aufdringlichen und gefräßigen Elritzen im See trinken wir ein Bier im Kreiner Haus und steigen wieder ab. Gegen 14 Uhr sehen wir die ersten Rauchschwaden eines Waldbrandes auf dem gegenüberliegendem Berg, den ganzen Abend fliegt ein Hubschrauber und versucht erfolglos zu löschen.
Wir nehmen lieber ein Bad in der eisigkalten und superklaren Soca (sehr empfehlenswerte Bademöglichkeit direkt am Eingang des Lepanatals, Parkplatz vorhanden).
Abends gibts diesmal Pasta mit Olivensauce.

Kreiner See, im Hintergrund der Krn



11.6. Solange es morgens noch einigermaßen frisch ist, wollen wir uns die Socaquelle anschauen. Man muß ein wenig klettern aber es lohnt sich, tolles kristallklares, türkisblaues Wasser, man kann tatsächlich 30 m bis zum Grund sehen. Auf der Fahrt zur Quelle beeindrucken zunächst die Nebelschwaden über dem Fluss.

Nebel über der Soca

Dann wandern wir am trockenen Bach (mit Namen Suhip, suho heißt auf slowenisch trocken) entlang in Erwartung eines Wasserfalls (lt. Wanderführer), den wir aber leider nur hören und nicht erreichen. Dafür ist der Anblick des Bavski Grintavec ein lohnendes Fotoobjekt. Dann zwingt uns die Hitze zur Umkehr.
Nach einem Abstecher in die Mlinarica Klamm (klein und fein), fahren wir wieder zu den super Soca-Gumpen, und tummeln uns ausgiebig im eisigen Wasser.
Der Hunger wir diesmal mit lecker Schnitzel und Gnocchi aus der ***Campingküche gestillt.

Fotoalbum




Bad in der eisigen Soca

12.6. Abschied von Bovec, wir fahren weiter um 8.15 Uhr nach Kozina, leider gefällt uns der Campingplatz dort gar nicht, kein Schatten, direkt an der Autobahn und öde Umgebung. Also dann doch lieber nach Pivka Jama in der Nähe von Postojana (gute Entscheidung!). Der Campingplatz ist sehr schön im Wald gelegen und hat ein vielversprechendes Restaurant, dort essen wir gleich mal zum Mittag gebackenen Käse und Hacksteak zu sehr vernünftigen Preisen.
Am Nachmittag besichtigen wir die Postojnska Jama (Adelsberger Grotten), eine sehr beeindruckende Tropfsteinhöhle, die einen den Touristenrummel vergessen lässt. Also, davon nicht abschrecken lassen, die Höhle ist wirklich ihren Eintrittspreis wert. Den Tag beschließen wir mit dem Besuch der sehenswerten Höhlenburg Predjamski Grad.

Camping Pivka Jama


13.6. Heute steht die Skocjanske Jama auf dem Programm. Wir laufen den Lehrpfad um die beiden Einbruchdolinen bei drückender Hitze ab, was wir aber nicht bereuen, scheuchen eine 1.5 m lange Schlange auf und dann gehts los. Die Höhle ist gigantisch, man kommt sich vor wie in der Unterwelt. 2 Stunden Wandern im Berg lohnen sich sehr. Sie ist fast noch beeindruckender als die Postojnska Jama.
Ein Ausflug zum periodischen See bei Cerknica unternehmen wir anschließend, aber da ist gerade etwas wenig Wasser drin. Badelust kommmt dabei nicht auf. Abends gibts großes Abschiedsfressen in der Campingkneipe, Forelle und Hirschsteak und Karstschinken und dann schlafen wir eher schlecht wegen übervollem Magen.

Ausgang der Skocjan-Höhle



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