Dolomiti Ampezzane 2011



13.8.2011 Schon 6:45 Uhr verlassen wir Dresden bei Regen. Ca. 800 km habe wir vor uns und das Wetter wird immer besser. Wir nehmen diesmal nicht den Brenner, sondern fahren in Kufstein ab und dann duch den Felberntauerntunnel nach Lienz, von dort nach Toblach, Cortina und den Falzaregopass nach Selva di Cadore, wo wir nach fast 12 Stunden Fahrt den Campingplatz "Camping Cadore" direkt unter dem imposanten Monte Pelmo erreichen. In Bayern waren wieder mal viele Staus! Wir bekommen einen ganz netten Stellplatz unter ausschließlich italienischen Dauercampern. Alle sind sehr nett und das Abendessen ist perfekt: Unterhalb des Campingplatzes ist ein kleines, nettes Restaurant "Flora Alpina". Uwe probiert langgeschmortes Eselsfleisch und Tina gefüllte Nudeln. Sehr lecker. Alle haben Spaß mit dem lustigen Chef und wir bekommen zum Abschied selbstgemachten Salbei- bzw. Limonenlikör.

Camping Cadore mit Monte Pelmo im Hintergrund

14.8.2011 Nach einer sehr ruhigen Nacht und Frühstück bei Sonnenschein bauen wir das Vorzelt auf und die Berge rufen. Wir nehmen die serpentinenreiche Passstraße von Selva di Cadore in Richtung Passso Giau. Von der Rif. Fedare fahren wir nmit dem Sessellift hoch zur Rif. Averau 2413 m und laufen hoch zur Rif. Nuvolau. Dort haben wir ein grandioses Panorama in alle Richtungen: Tofana, Cristallo, Croda da Lago, Formin, Pelmo, Civetta, Marmolada, Sella, Croda Rossa... Wir beobachten Paraglider, Deltagleiter, Flugzeuge, Hubschrauber, Dohlen, Finken, viele Wanderer... Nach dem Abstieg setzen wir unsere Autotour über den Passo Giau nach Pescol, Falzaregopass fort und in dem kleinen, urspünglichen Dorf Andraz gönnen wir uns einen Kaffe und einen Dorfbummel, beäugt von den alten Frauen.

Fotoalbum 1

Cinque Torri

15.8.2011 Nachts um 4:30 Uhr fängt es an zu gewittern und dann regnet es richtig heftig. Etwas unausgeschlafen unternehmen wir bei Regen eine Autotour. Erster Stopp in Alleghe am gleichnamigen See. Hier müssen wir bei besserem Wetter noch mal hin, da sieht man bestimmt die gewaltige Civetta. Da es immer mehr regnet, entschließen wir uns, nach Belluno zu fahren. Dort auch heftiger Regen, also erst mal Picknick im Auto. Dann finden wir noch einen Parkplatz direkt am Markt und besichtigen die Altstadt. In der Hoffnung auf besseres Wetter fahren wir noch ein Stück in Richtung Süden zum Lago S. Croce. Auf der Rückfahrt durch das schöne Val Zoldo kommt sogar die Sonne raus. Wir probieren eine schaukelige Hängebrücke über die 120 m tiefe Schlucht. In Zoldo Alto fahren wir über den Staulanza Pass zum Campingplatz. Leider ist das Wetter wieder grau. Zum Abendessen gibt's Kartoffeln und Quark und zur Verdauung einen Minispaziergang in der Abendsonne zur Alm unterhalb des gewaltigen Herrn Pelmo.

Belluno

16.8.2011 Früh strahlt die Sonne, ein sommerlicher Tag bricht an. Diesmal sind die Cinque Torri unser Ziel. Nach vielen Kurven über den Passo Giau erreichen wir unterhalg des Passo Falzarego die Talstation des Sessellifts an der Rif. Bande Dones. 13 € p.P. und wir sind oben an der Rif. Scialotti. Hier folgen wir dem sehr gut ausgschilderten Museumsweg an den Befestigungsanlagen des 1. Weltkrieges rund um die Cinque Torri. Hier waren die italienischen Stellungen, aus denen die österreicher auf der anderen Talseite am Lagazoi beschossen wurden. Alles ist sehr gut auch in deutsch beschrieben, man kann diesen Wahnsinn nicht nachvollziehn. An den steilen Felsen können wir viele Kletterer beobachten. Der Abstieg dauert nur eine Stunde, noch einen Kaffee und dann zum Tanken nach Cortina, was nicht so einfach ist, da die Automaten weder VISA- noch EC-Karten akzeptieren. Wir fahren noch ins Val di Cadore nach Pieve di Cadore. Hier ist Tizian geboren, sein Geburtshaus und einige schöne Gebäude sind ein Foto wert. Zurück geht es über den Passo Cibiana und über den Staulanza-Pass. Abends Leisten wir uns aus der Campingkücke Salat mit Halloumikäse, geröstetem Brot und Rotwein.

Fotoalbum 2

Cinque Torri

17.8.2011 Wieder ein schöner Sommertag. Heute wandern wir vom Falzaregopass aus zum Averau. Einen Parkplatz am Pass zu bekommen, ist gar nicht so einfach, wenn ganz Italien Ferien macht. Der Aufstiegsweg 441 ist teilweise recht steil, manchmal verläuft er auf einer Skipiste. Nach 2 Stunden kommen wir an der Rif. Averau an. Heute gönnen wir uns Eier mit Speck und Bratkartoffeln, leider eine Enttäuschung, des Bratfett war wohl ranzig. Bergab gehen wir den sehr schönen Weg 419 mit tollen Blick auf Tofana und Lagazoi bis zum Lac Limedes und rasten dort noch ein wenig. Auf der Rückfahrt wollen wir das Castello Buchenstein besichtigen, leider ist es wegen Bauarbeiten geschlossen. Von außen ist es aber auch sehr schön anzuschauen. Zum Abend gibt es aus der Campingküche Kabsteaks vom Grill und Bratkartoffen. Da es noch sehr zeitig ist, fahren wir noch mal los und machen noch ein paar Fotos von der Civetta und Herrn Pelmo in der Abendsonne. Unterwegs sehen wir ein altes, offenbar unbewohntes Haus in bester Lage: Selva di Cadore Nr.19, ob das nicht ein schöner Sommersitz für uns wäre?

Camping Cadore

18.8.2011 Ein richtiger Hochsommertag, heute werden es am Nachmittag in 1600m Höhe 27°C. Gut ausgeschlafen sind wir schon um 10 Uhr an der Seilbahn in Alleghe. Mit der Seilbahn und den 2 Liften lassen wir uns gemütlich auf den Col dei Baldi 1922 m bringen und laufen den Weg 561 runter zur Forcella de Alleghe 1802 m und dann zum heutigen Ziel, der Rif. Coldai 2132 m, wo wir nach ca. 1,5 h ankommen. Hier oben wird es richtig kühl, so dass wir bald wieder absteigen und weiter unten unsere Mittagsrast machen. Von der Forcella di Alleghe folgen wir dem breiten Weg 564, der einer Skipiste folgt und zum Teil übel steil ist. In 1452 m Höhe erreichen wir die Bergstation der Kabinenbahn, es wimmelt nur so von italienischen Großfamilien. Schnell fahren wir zum Campingplatz, um Wäsche zu waschen, Schweinesteaks zu grillen und Schlutzkrapfen zu verputzen.

Fotoalbum 3

Blick vom Col dei Baldi

19.8.2011 Das Val Fiorentina, der Monte Pelmo und die Marmolada bestimmen heute unseren Ausflug. Wir fahren mit dem Auto bis zur Malga Ciapela, um von dort mit der Kabinenbahn (mit 2x umsteigen) in sehr kurzer Zeit auf die Höhe von 3250 m zur Punta Rocca auf der Marmolada zu schweben. Trotz der Höhe ist die Sonne relativ warm und obwohl es diesig ist, haben wir eine tolle Aussicht auf die Sella mit Piz Boe, Fedaia-Stausee sowie Lang- und Plattkofel. Hier oben sind noch große Schneefelder vom Winter übrig. Eine Etage tiefer an der Rif. Saurita kann man wieder alte Stellungen aus dem 1. Weltkrieg besichtigen. Ein kleines Museum über die Kriegsgeschehnisse ist durchaus sehenswert.

Blick von der Marmolada auf den Fedaja-Stausee

Unsere Mittagsrast halten wir an einem kleinen Bach oberhalb von Sottoguda und wir finden 2 Steinpilze und einige Pfifferlinge. Danach machen wir einen Abstecher in die Schlucht Serrai di Sottoguda. Auch hier gibt es Reste aus dem 1. Weltkrieg zu sehen und viele Gläubige, die ein Heiligtum besuchen und den leise vor sich hin tröpfelnden Wasserfall bewundern. Auf der Rückfahrt vertreiben wir uns die Zeit mit Eis essen in Selva di Cadore, da der Supermarkt erst 16:00 öffnet. Abends Pilze mit Rührei und einen Spaziergang am Campingplatzbach, wo wir einer Kommune auf die Schliche kommen, die direkt unter dem Mt. Pelmo kampieren. Nachts Gewitter und Hagel.

Wanderer auf dem Gletscher

20.8.2011 Heute ist unser Hausberg an der Reihe. Wir fahren zum Passo Staulanza. Dort beginnt der Weg 472, der sich am Fuße des Monte Pelmo hinschlängelt. Anfangs im dichten Wald ist der Weg nach dem nächtlichen Regen sehr schlammig und wir müssen uns an 10 Pferden vorbeikämpfen, die auf dem Weg übernachtet haben. Später lichtet sich der Wald, wir kommen am Abzweig zu den Fußabdrücken von Dinosaurieren vorbei. Auf einer großen Alm rasten wir, bevor wir wieder zum Passo Staulanza zurücklaufen. An der Rifugia gibt es zur Belohnung ein kühles Bier. Nach Relaxen auf dem Campingplatz fahren wir durchs Val di Zoldo, über den Passo Duran nach Agordino auf der Suche nach einer Gaststätte nach nicht reservierten Plätzen, was Samstags schwierig ist. Erst in S. Fosca gibt es Scaloppine mit Zitrone und Pilzen.

Fotoalbum 4

Blick auf das Civetta- Massiv

21.8.2011 Sonntag ist der Tag der Ruhe unsd so vertreiben wir uns die Zeit mit Aufräum- und Säuberungsaktivitäten. Mittags gibt es Pasta Arrabiata mit Radeberger Würstchen aus der Campingküche. In der größten Mittagshitze brechen wir dann zu einer kleinen Wanderung direkt vom Campingplatz auf. Es geht steil nach oben und dann übt Tina sich an Graufiltereffekten am kleinen Bach. Dann Lesen und Augenpflege im Wohnwagen, und als Höhepunkt des Tages grillierte Steaks mit aufgebratenen Vinschgauern und Rotwein.

Monte Pelmo

22.8.2011 Wir stehen etwas früher auf als sonst, denn wir wollen auf jeden Fall einen Parkplatz am Passo Falzarego bekommen. Bald schweben wir mit der Seilbahn 600 m hinauf auf den Lagazuoi und genießen erst mal die Aussicht und laufen den Kaiserjägersteig bis auf den kleinen Lagazoi (2800 m). Zurück an der Bergstation könnten wir eigentlich durch den Tunnel der östereichigen Stellungen aus dem 1. Weltkrieg absteigen, aber wir haben keine Taschenlampe mit. Trotzdem kriechen wir in einigen Tunneln rum. Der Weg 401 in Richtung Val Travenanzes ist wunderschön und das Tal selbst bietet eine traumhafte Bergkulisse. Wir laufen um den Col dei Bos herum (402) und sehen vor uns den Tofana de Rozes, wo 900 m über uns Bergsteiger an der Westwand absteigen. Auf der Südseite des Col dei Bos müssen wir noch mal 150 m hoch, die Hitze schlaucht jetzt doch sehr. Nach den Ruinen des alten Feldlazaretts geht es dann allmälig bis zum Paß bergab. Wir machen noch eine kleine Rundfahrt über den Valparolapaß nach St. Kassian, dann nach Corvara, weiter zum Passo Campolongo, wo wir uns noch ein kühles Bier gönnen. Dann über Arraba zum Campingplatz zurück. Heute grillen wir Putensteaks und lassen uns dazu Schlutzkrapfen und frischen Salat schmecken.

Fotoalbum 5

Ruine des Feldlazaretts am Lagazoi

23.8.2011 Auch heute ein wolkenloser Himmel. Eigentlich wollen wir heute die Tre Cime de Lavaredo umrunden, aber schon durch Cortina quält sich der Touristenverkehr und am Misurinasee tummelt sich halb Italien. Vor der Mautstelle in Richtung Auronzohütte steht eine lange Autoschlange und oben am Parkplatz sieht man unzählige Autos. Wir ändern unsere Pläne und fahren ins Pustertal und kaufen In Toblach den 2. Wecker für den Wohnwagen nach 16 Jahren. Dann wollen wir zur Plätzwiese fahren, aber am "Brückele" ist Schluß mit fahren. An der Mautstelle steht, dass der Parkplatz an der Plätzwiese wegen überfüllung geschlossen ist. Na toll... Auf einer schönen Alm picknicken wir und laufen dann den Weg 18 nach Süden. Anfangs nicht so toll, doch als wir am Stollbach entlanglaufen, ist es doch recht hübsch. Bis zur Plätzwiese ist es uns aber zu weit. In der "Flora Alpina" gibt's ein leckeres Abendessen.

Monte Pelmo

24.8.2011 Jetzt wird es richtig heiß, da hoffen wir auf Kühle in den höheren Regionen. Wir fahren zum Passo Giau um von dort den Weg 436 in Richtung Crado da Lago zu wandern, so weit wir können. Es geht immer schön rauf und Runter, vor der Forc. Giau ist der Weg sehr steil. Am Formin können wir 3 Kletterer beobachten. Wir gehen noch ein Stück weiter und finden einen schönen Rastplatz oberhalb des Lago di Baste, wo einige Esel weiden. Bei dem herrlichenn Panorama läßt es sich gut ausruhen, bevor wir den Rückweg antreten. Wir fahren die Passstraße in Richtung Pocol und da wir recht durstig sind, halten wir an der kleinen Hütte Pezie de Paru und gönnen uns ein Bier und leckere Bruschetta.

Fotoalbum 6

Forc. Giau

25.8.2011 An einem so heißen Tag wie heute ist ein Weg durch den Wald sicher angenehm. Von der Ponte de Rucurto (1703 m) unterhalb des Passo Giau in Richtung Pocol starten wir eine sehr schöne Wanderung zum Lago de Federa unterhalb der Croda da Lago. Der Weg 437 führt bergan bis zu einer Almwiese, wo wir auf den Weg 434 stoßen. Nach der überquerung mehrerer Bachläufe geht es steil bergan bis zu einer schönen Aussicht auf den Talkessel von Cortina. Bald taucht der See vor uns auf und wir beobachten 3 Kühe, die sich als Wasserbüffel versuchen, sie weiden bis zum Hals im Wasser. In der Rif. Croda da Lago gönnen wir uns Spaghetti Bolognese, bevor wir den Rückweg antreten. Auf der Heimfahrt über den Passo Valparolo schauen wir noch in dem kleinen Kriegsmuseum vorbei, aber der Eintritt ist uns dann doch zu teuer. Dafür bekommt der Wachposten 2 € für Zigaretten und Schnaps.

Lago de Federa

26.8.2011 In 3 Etappen schweben wir mit der Kabinenbahn von Cortina auf den Tofane di Mezzo. die Talstation liegt in 1200 m, die Bergstation 3220 m Höhe. Da oben kann einem schon schwindelig werden... Nach allen Seiten gibt es viel zu sehen, 2000 m unter uns Cortina und ringsum die imposante Bergwelt. Auf dem Tofana de Rozes und dem Tofana di Dento sehen wir Kletterer, bewundernswert. Wir essen im Liegestuhl auf der großen Terasse der Bergstaion unser Picknick und nach einem Fotostop auf 2470 m geht es wieder hinunter.
Am Nachmittag besuchen wir das Reinhold Messner Museum auf dem Monte Rite. Vom Parkplatz fahren wir mit dem Shuttlebus auf einer abenteuerlichen Piste auf den Gipfel. Das Museum ist in einem alten Fort untergebracht und zeigt Gemälde von den Dolomiten und erkärt die Entwicklung der alpinen Kletterei. Wirklich sehenswert und die Kosten für den Shuttle (11 €) und der Eintritt (6 €) sind fair. Dazu der grandiose Rundblick vom Gipfel, da kann man nachvollziehen, warum Messner diesen Ort gewählt hat. Auf der Rückfahrt kaufen wir Steaks für das Abendbrot und als Mitbringsel Blaubeerlikör für Nora.

Fotoalbum 7

Kabinenbahn auf den Tofane

27.8.2011 Leider unser letzter Tag vor der Abreise. 5 Uhr in der Früh Donnerschlag und dann regnet es. Also kein Wanderwetter. Wir wollten uns sowieso Agordo ansehen, also fahren wir dahin. Eine kleine Altstadt mit Palazzo und Dom und ein paar Gäßchen zum Einkaufen. Weiter geht die Fahrt in Richtung Passo Cereda, auf der Suche nach einem netten Restaurant. Auf der Terasse des kleinen Almhotels "La Casera" südlich der Pala-Gruppe essen wir bei Gewitterstimmung Rehragout und Rinderfilet mit Pilzen. Unsere Rundfahrt um das Palamassiv geht nun zum Passo Rolle. In San Martino, einem großen Wintersportort könnte man auf die Pala fahren, aber bei dem trüben Wetter lohnt das heute nicht. Abends bauen wir schnell in einer Regenpause das Vorzelt ab und der Monte Pelmo verabschiedet sich von uns in zartes Weiß gehüllt und mit einer Schärpe aus Regenbogen.

Agordo

28.8.2011 In der Nacht Temperatursturz und Abfahrt bei morgendlich kalten 2°C. Die Heimfahrt verläuft ohne weitere Vorkommnisse, traditionell machen wir eine Mittagspause in Maxlrain: Schweinsbraten, Klöße und Krautsalat.

Abschied von den Dolomiten