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La Palma 2015

23.10.2015 Mit dem Rundum-Sorglos-Paket des Reisebüros Meiler führt uns unsere Herbstreise dieses Jahr nach La Palma. Mit dem Auto fahren wir zu einem Zubringerparkplatz nach Berlin Tegel, ein Shuttlebus bringt uns zum Flughafen. In 5 Stunden fliegt uns dann Air Berlin mit viel Gerüttel und Null Service nach Santa Cruz de la Palma. Ein kleiner Bus holt uns vom Flughafen ab und quer über die Insel geht die Fahrt durch tolle Vegetation und schöne Landschaft auf die Westseite nach Puerto Naos.

Landeanflug

Unser Hotel "La Sol de Palma" in Puerto Naos ist recht groß, etwas renovierungsbedürftig, liegt aber schön direkt am Meer auf einer Klippe und daneben ist gleich ein schöner Strand. Das Essen ist auch gut, mit sehr großer Auswahl und recht schmackhaft. Jeden Tag essen wir draußen auf der Terasse und genießen den Sonnenuntergang.

Puerto Naos-La Sol de Palma

24.11.2015 Wir schlafen erst mal richtig aus. Nach dem Frühstück nehmen wir unseren Mietwagen, einen grünen Fiat Panda in Empfang. Wir wollen gleich die Umgebung erkunden und fahren mit dem Auto nach Tazacorte einem hübschen Dorf inmitten der riesigen Banananplantagen. Wir bewundern die wagemutigen Mountainbikefahrer (dort wird ein Wettkampf ausgetragen) und das Bananenmuseum. In Los Llanos bummeln wir durch die belebten Straßen und rasten am schönen Marktplatz. In einer kleinen Gasse essen wir ein schmackhaftes Omelett. Die Markthalle hat leider schon geschlossen.

Los Llanos

Nach einem Mittagessen wollen wir uns ein wenig die Beine vertreten und fahren nach Argual. Leider ist die Straße in das Baranco der Todesängste wegen den starken Niederschlägen der letzten Tage gesperrt. Es fängt jetzt auch an zu regnen, sodass aus dem Spaziergang und einer schönen Aussicht nichts wird. Da in Puerto Tazacorte aber die Sonne scheint, laufen wir vom hübschen Ort aus an der Mole entlang bis zum Yachthafen. Leider stört am wirklich schönen Gesamteidruck die große Baustelle des seit Ewigkeiten geplanten Schwimmbades. Nach dem Abendbrot genießen wir eine Flasche Rotwein am schönen Hotelpool mit Meerblick.

Puerto Tazacorte

25.10.2015 Gründlich ausgeschlafen und gut gefrühstückt fahren wir heute nach Norden. Nach einem spektakulären Ausblick am Mirador El Time fahren wir die abwechslungs-und kurvenreiche Straße nach Puntagorda. Unterwegs sammeln wir einen Tramper mit Benzinkanister auf und setzen ihn an der Tankstelle ab. Da es in Puntagorda regnet, verzichten wir auf die Marktbesichtigung. In La Tricias fotografieren wir die hübsche Kirche im Regen. Unsere Fahrt geht weiter nach Norden. in Santo Domingo besichtigen wir den schönen Markt und die weiße Kirche, hier hat der Tourismus noch keine Spuren hinterlassen. Mittag gibt es in einer kleinen Kneipe am Markt, ganz leckeres Kaninchen und Ziege mit Runzelkartoffeln.

Santo Domingo

Durch Santo Domingo verläuft der Camino Real, ein Wanderweg an der Küste entlang. Das Stück des Weges, das wir einsehen können, sieht recht interessant aus und so steigen wir steil ab ins Barranco del Roque und auf der anderen Seite wieder hinauf. Vorbei an alten Ziegenställen unter den Felsen und an Drachenbäumen. Als wir oben auf der anderen Seite ankommen, sieht der Weg immer noch interessant aus aber es fängt wieder an zu regnen. Wir merken uns den Weg für schöneres Wetter vor. Zurück in Puerto Naos erstehen wir ein Badetuch und gehen am schwarzen Strand baden. Das Wasser ist noch erstaunlich warm.

Tolle Vegetation im Nordwesten

26.10.2015  Für heute haben wir uns die kleine Vulkanrunde als Wanderung herausgesucht. Wir fahren nach Fuencaliente, besichtigen das Besucherzentrum und wandern dann zu den Vulkanen San Antonio und Teneguia. Der Weg ist staubig aber sehr interessant mit vielen beeindruckenden Ausblicken über die surreale Vulkanlandschaft. Der Rückweg hinauf nach Fuencaliente führt uns durch Weinberge, ist sehr steil und anstrengend.

Vulkanrunde

Auf dem Rückweg statten wir noch dem Faro de Fulicaliente an der Südspitze La Palmas einen Besuch ab. Wir besichtigen die Salinen. Hier gibt es auch ein neu gebautes Restaurant, vielleicht kann man da ja mal essen gehen? Zurück fahren wir über Las Caletas an der Ostküste nach Los Canarios und dann zurück nach Puerto Naos.

Am Faro de Fuencaliente

27.10.2015 Der Tag beginnt sonnig und so wollen wir den Versuch unternehmen, in der Nationalparkverwaltung bei El Paso ein Ticket für die Fahrt zum Wanderparkplatz La Cumbrecita am Südrand der Caldera de Taburiente zu bekommen. Doch die Anzahl ist so begrenzt, dass wir erst für übermorgen solche ergattern. Egal, wandern wir halt an anderer Stelle. Es gibt einen 2. Wanderparkplatz - El Banial - der liegt auf halber Höhe und den erreichen wir über eine schmale Fahrstraße. Der Wanderweg folgt einem Forstweg der sich beständig bergan schlängelt.

El Paso

Es geht auschließlich durch Kiefernwald und man hat keine Ausblicke. So rechte Freude kommt da nicht auf, also kehren wir um und fahren nach El Paso und laufen ein wenig durch die Gassen. Unseren Hunger stillen wir mit Weißkrauteintopf(!) bei einer Deutschen, die ein kleines Ladenlokal betreibt. Wir beherzigen noch einen Tipp aus dem Reiseführer und statten den Felsgravuren von La Fajana eine Besuch ab. Es handelt sich um Petroglyphen an einer Felswand, welche von den Ureinwohnern der Insel (Guanchen) stammen, die bis ins 15. Jahrhundert hier lebten. Sie zählen zu deren bedeutendsten kulturellen Hinterlassenschaften. Auf der Rückfahrt zum Hotel machen wir noch einen Abstecher zu den Lavafeldern bei Las Manchas, wo gerade ein Besucherzentrum entsteht.

Petroglyphen in La Fajana

28.10.2015  Heute wollen wir die Nordostküste erkunden mit der Hoffnung, vielleicht in einem Meeresschwimmbecken ein Bad nehmen zu können. Als wir den Tunnel zwischen El Paso und Brena Alta durchquert haben, erwarten uns auf der Ostseite der Insel Regenwolken, die an der Küste zum Glück aufreißen. Nördlich von Santa Cruz haben wir einen schönen Blick auf die Küstenlandschaft. Die Straße schlängelt sich nun nordwärts an der Küste entlang und nach ca. 1 Std. erreichen wir unser erstes Ziel San Andrés.

San Andres

Der Ort ist ganz beschaulich mit einer hübschen Kirche am zentralen Platz. Hier Mittag zu essen, schlägt leider fehl. Das einzige Restaurant La Placita hat keinen Strom.Also laufen wir zunächst vom Ort nach Norden einen ausgebauten Weg an der Steilküste entlang. In einer Senke war früher eine Zuckerfabrik, deren alten restaurierten Brennofen man besichtigen kann. Nach einer Weile kehren wir um, denn der Hunger macht sich bemerkbar. Mit dem Auto geht es ein kleines Stück weiter bis Charco Azul, dort finden wir das Restaurante Rompecabos, wo wir nicht ganz preiswert Allerweltskost essen.

Alte Zuckerrohrfabrik

Direkt unterhalb ist das Naturschwimmbecken, aber es ist so kühl und windig, dass wir die Badesachen lieber im Auto lassen. Fotos zur Erinnerung werden trotzdem geschossen.Vielleicht haben wir mehr Glück weiter nördlich? Auf schmalen Sträßchen arbeiten wir uns voran und nach einem Zwischenstopp am Mirador Talavera erreichen bald den Faro de Punta Complida. Die Brandung wird immer stärker und das Meer brodelt unter uns. Überall gibt es viel zu sehen und zu fotografieren.

Mirador Talavera

Nur noch ein kleines Stück bis zu den Piscinas del Fajana. Die Wellen sind so hoch, dass das Naturschmwimmbecken überspült wird und abgesperrt ist. Der Kontrast zwischen den zerzausten Sonnenschirmchen und den tosenden Wellen ist sehr pittoresk. Das Baden verbietet sich von selbst. Einen Abstecher nach Barilovento wollen wir noch wagen, aber dann ist es dort so neblig, dass es sich nicht lohnt. Also fahren wir bei einigen Regenschauern zurück nach Puerto Naos. Da lacht die Sonne wieder und verschönt uns den Abend.

Piscinas del Fajana

29.10.2015 Der Blick auf die Berge verheißt gutes Wetter. Das passt, denn wir haben ja für heute die Tickets, um zum Wanderparkplatz La Cumbrecita fahren zu können. Von dort starten wir eine eher kleine Wanderung in Richtung Pico Bejenado. Es geht rund 300 m bergauf und dann laufen wir den Kammweg über die Picos del Risco de las Cuevas nach Südwesten. An vielen Stellen hat man tolle Ausblicke über die gewaltige Caldera de Taburiente. Im Norden kann man ab und zu die glänzenden Kuppeln der Observatorien erkennen. An einem schönen Aussichtspunkt halten wir Rast.

Wanderung Caldera de Taburiente

Aber dann ziehen doch die Wolken hoch und es wird nebelig. Also kehren wir um. Am Parkplatz angekommen, packen wir unser Picknick aus und bekommen sofort Gesellschaft von zwei dreisten Raben, die sich auf Wanderkost spezialisiert haben. Weil es ihnen nicht schnell genug geht, zwickt der eine Tina in den Rücken. Na gut, dann essen wir halt nicht alles selbst. Tut ja auch der schlanken Linie gut. Die Vögel sind jedenfalls zufieden.

Dreister Rabe

Es ist noch zeitig am Tag, deshalb wollen wir noch etwas von der Insel sehen. Also erkunden wir ein wenig die Zufahrt zur Vulkankette im Süden der Insel. Dazu fahren die Straße LP-301 bis hoch nach El Pinar, einem Waldcampingplatz und Ausgangspunkt mehrerer Wanderwege. Die Wolken hängen tief und so gelingen einige mystische Fotos der Aschefelder unterhalb des Bergkamms. Es hat den Anschein, als ob die Asche noch heiß ist und sich darüber Dampf gebildet hat, aber das ist nur eine optische Täuschung, denn die letzte Aktivität an dieser Stelle liegt schon sehr lange zurück.

Vulkanasche

Bevor wir wieder ins Hotel zurück kehren, machen wir noch einen Abstecher nach El Remo, einer Siedlung südlich von Puerto Naos. Das ist eine Laubenkolonie, wo Einheimische in ihren Ferienhäuschen "casetas" ihre Freizeit verbringen, aber wohin sich auch einige Austeiger verzogen haben. Das Dörfchen hat schon einen etwas morbiden Charme, aber so richtig wohl würden wir uns dort nicht fühlen. Dann doch lieber noch einen einen kurzen Badeaufenthalt am schwarzen Strand von Puerto Naos, zumal es heute nachmittag recht warm ist.

El Remo

30.10.2015  Ein strahlender Morgen, bestes Bergwetter. Nach dem wie immer leckeren Frühstück brechen wir bald auf, denn unser Ziel ist heute der Nordrand der Caldera de Taburiente. Die Fahrt führt wieder über Santa Cruz, wo wir oberhalb einen kurzen Halt einlegen, um den an der Küste aufragenden Krater Concepcion fotografieren. Die Fahrt geht weiter über unzählige Serpentinen die Straße LP-4 hoch zum Kraterand, unterbrochen von einigen Fotostopps, u.a. am Aussichtspunkt Degollada de los Franceses.

Blick zum Krater Concepcion

Das ist wirklich der perfekte Tag für diesen Ort. Oben angekommen ergattern wir noch rechtzeitig einen der wenigen Parkplätze am Roque de los Muchachos. Ein kurzer Weg führt zum Kraterrand mit einem grandiosen wolkenfreien Ausblick über die ganze Caldera. In der Nähe blitzen diverse Observatorien im Sonnenlicht. Eine kleine, nicht zu anstrengende Wanderung unternehmen wir in südwestliche Richtung am Kraterrand im ständigen Auf und Ab (GR 131).

Roque de las Muchachos

Nun ziehen doch ein paar Wolken hoch und ab und zu sind wir mitten im Nebel. Aber pünktlich zur Mittagsrast scheint die Sonne und wir lassen uns Tinas leckere Sandwiches schmecken. Zurück zum Parkplatz geht es auf demselben Weg. Natürlich nehmen wir nicht dieselbe Strecke für die Rückfahrt, denn wir wollen heute den nördlichen Teil der Insel "umrunden".

Roque de las Muchachos

Die Fahrt geht bergab wieder über viele Serpentinen durch lichten freundlichen Kiefernwald, allerdings werden die Wolken immer dichter und in Hoya Grande ist es plötzlich nebelig und kalt. Aber wir haben Hunger und da kommt uns das Restaurante Parilla EL Bailadero gerade recht. Ein nettes empfehlenswertes Lokal, wo sich Tina zu gebackenen Käse und Uwe zu Kasslerrippchen mit Runzelkartoffeln, beides verschönert mit Mojo Rojo, hinreißen lässt. Gut gestärkt treten wir die Rückfahrt zum Hotel an.

Roque de las Muchachos

31.10.2015 Wenn wir zum Frühstück gehen, reicht der Blick auf die Berge, um zu erkennen, wie heute das Wetter wird. Hier unten scheint die Sonne und in den Bergen hängen die Wolken. Also dann doch heute der Ausflug nach Santa Cruz, der beschaulichen Hauptstadt von La Palma. Parkprobleme gibt es am ufernahen Parkplatz jetzt in der Nebensaison nicht. Das einzige, was etwas stört, ist im Moment der leichte Regen. Macht ja nichts, kaufen wir gleich mal einen Regenschirm. Uns sticht ein schönes Exemplar in die Augen, die nette Verkäuferin beteuert, dass das keine Chinaware ist, und wir kaufen das gute Stück. Kaum haben wir den Laden verlassen, hört der Regen auf. Abends im Hotel entdecken wir das kleine Schild: Made in China :-). Jetzt hängt der Schirm bei uns zu Hause und wird natürlich geschont.

Santa Cruz

Jetzt erkunden wir diesen historischen Ort, von den Spaniern im 15. Jahrhundert gegründet. Schöne alte Häuser im kanarischen und kolonialen Stil säumen die Straßen der kleinen Stadt, die nicht einmal 20.000 Einwohner hat. Es gibt reichlich Motive zum Fotografieren, sowohl Fassaden als auch Innenhöfe und mehrere kunstvolle landestypische Holzdecken im Mudéjar-Stil, ganz besonders imposant in der Iglesia Matriz de El Salvador. Am Castillo de la Virgen im Norden hat man einen schönen Blick auf die Stadt und hier lassen wir uns bei Sonnenschein den Mittagsimbiss schmecken.

Santa Cruz

Nach dem Stadtbummel tut Natur gut. Also fahren wir ein Stück nach Norden bis kurz nach San Bartolomé, wo bald zwischen 2 Tunneln ein kleiner Parkplatz am Eingang der Galgaschlucht zu finden ist. Inzwischen hat es wieder angefangen leicht zu regnen. Aber das schreckt uns nicht ab, außerdem schützen die Bäume uns ein wenig. Der Weg ist anfangs noch in einem relativ guten Zustand, aber je weiter man in die Schlucht kommt, sind Zerstörungen der starken Regenfälle in den letzten Wochen sichtbar. Teilweise müssen wir Geröllflächen mit ziemlich großen Felsbrocken überwinden. Ein bisschen Sorge haben wir schon, dass von den hohen Felswänden der eine oder andere Stein herunter fallen könnte.

Im Barranco de la Galga

Dann treten wir doch lieber den Rückweg an und weil wír noch Zeit haben, fahren wir an der Ostküste nördlich von Puerto Naos den Abzweig nach Bombilla, einem ähnlichen abgeschiedenen Örtchen wie vorgestern El Remo. Die schmale Straße führt durch die mit hohen Mauern gesäumten Bananenplantagen und irgend wann biegt links ein sehr holperiger Weg zum Punta de la Lava ab. Hier steht der weithin sichtbare Leuchtturm La Bombilla und unter ihm tosen die atlantischen Wellen. Und so gehen wir einer unserer Lieblingsbeschäftigungen in diesem Urlaub nach: Wellen bestaunen und fotografieren.

Leuchtturm La Bombilla Punta de la Lava

1.11.2015 Bewegung tut Not, gerade in so einem Urlaub, wo Frühstücks- und Abendbuffett so viele verlockende Sachen bieten, dass die Kalorienaufnahme gewisse Grenzen überschreitet. Tina hat die tolle Idee, einen Teil des Camino Real (Königsweg) in Angriff zu nehmen, und zwar von Tijarafe bis nach Puntagorda im Westen der Insel. Schon die Fahrt zum Ausgangspunkt macht Freude, denn die Sonne meint es heute gut und die Straßenführung ist sehr abwechslungsreich. In Tijarafe gibt es kein Parkplatzproblem und am nördlichen Ortsausgang beginnt die gut ausgeschilderte Wanderung, zum Teil eine schmale Straße und zum Teil ein gut befestigter Weg durch eine locker besiedelte Landschaft.

Blick vom Camino Real

Der Weg führt duch zahlreiche kleinere und größere Barrancos, das häufige Auf und Ab wechselt aber auch mit weniger anstrengenden Abschnitten und immer schönen Aussichten auf die Küstenlandschaft. Unterwegs schenkt uns ein freundlicher älterer Herr frisch gepflückte Avocados, die wir nach der Rückkehr aus dem Urlaub genießen werden. Ein ganz steiler Aufstieg nach Tinizara lässt uns die Puste ausgehen, so kommt uns eine Bar an der Straße gerade recht, um sich bei 2 Espressos zu entspannen. Vor dem Haus ist eine Bushaltestelle und hier reift der Entschluss, von Puntagorda mit dem Bus zurück zu fahren.

Kanareneidechse

Aber erst einmal nehmen wir die letzte Teilstrecke in Angriff. Hinter Tinizara geht es durch ein Seitental ein Stück bergauf, dann schlängelt sich der Weg bis nach El Roque, dem südlichen Ortsteil von Puntagorda. Kurz vor dem Ziel passieren wir noch die berühmten Zwillings-Drachenbäume und erreichen schließlich die Bushaltestelle. Bis der Bus kommt vertreiben wir uns die Zeit mit der Beobachtung von endemischen(!) Eidechsen mit ihrem markanten blauen Halsfleck. Wir warten nicht lange und bald erreichen wir unseren Ausgangspunkt Tijarafe, wo wir unsere durstigen Kehlen mit gut gekühltem Bier der palmesischen Marke Mahou erfreuen.

Blick vom Mirador El Time

Auf der Rückfahrt zum Hotel legen wir einen Zwischenstopp am Mirador El Time oberhalb des Barrancos de las Angustias ein, der von der riesigen Caldera de Taburiente zum Meer verläuft. Die Lage dieses Aussichtspunkts ist grandios, genauso wie die Landschaft rund herum. Vor dem Abendbrot genießen wir noch die Abendsonne am Hotel und spazieren die Strandpromenade entlang bis zum Ortskern.

Strand von Puerto Naos in der Abendsonne

2.11.2015 Heute ist nach der gestrigen anstrengenden Wanderung etwas Entspannung angesagt. Wir wollen den Südosten der Insel erkunden. Eine kleine Wanderung soll es trotzdem sein und so fahren wir zuächst die Straße von San Isidoro hinauf in Richtung El Pilar. Lt. Kompass-Wanderkarte soll es dort einen Wanderweg entlang einer Wasserleitung geben und das könnte ja entspannend sein. Nach ein paar Kehren finden wir den Abzweig. Der Weg geht ein Stück nordwärts bergab und dann erreichen wir einige idyllische Fleckchen mit Blick auf San Isidoro. Einen Wegweiser zur Wasserleitung finden wir nicht, aber die Betondeckel lugen durch das Gras.

Routa 40

Also versuchen wir unser Glück und laufen auf der Moos bewachsenen Wasserleitung einige Zickzackkurven nach Norden. Rundum wird das Gestrüpp immer dichter, von einem Wanderweg kann keine Rede sein. Zumal es auch immer glitschiger wird, kehren wir um. Dann geht es zum nächsten Ziel, kurz vor Brena Alta kommen wir an einem imposanten Drachenbaum vorbei. Leider ist sein Standplatz nicht fotogen. Es folgt eine Höhlenbesichtigung der Cueva de Belmaco. Hier haben vor über 1000 Jahren Eingeborene gewohnt. Unsere Suche nach einem Restaurant ist in der Gegend komplett erfolglos.

Salinen am Faro de Fuencaliente

Also wollen wir am Leuchtturm Fuencaliente essen, einladend, aber wir bekommen den einzigen freien Tisch zugewiesen, schön in der prallen Sonne und für den sich niemand verantwortlich fühlt. Außerdem ist gerade Schichtwechsel... Nach längerem vergeblichen Warten treten wir enttäuscht die Rückfahrt zum Hotel an und freuen uns auf das Abendbuffet. Vorher entspannen wir noch am Hotelpool und beobachten den schönen Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang am Hotelpool

3.11.2015 Der geübte Blick verheißt Superwanderwetter. Also Beeilung beim Frühstück und Fahrt zum Pass El Pilar. Von dort starten wir die Wanderung am gut ausgeschilderten Weg GR 131 nach Süden. Es geht stetig bergan, zunächst durch den Kiefernwald, später dann mit schönen freien Ausblicken nach allen Seiten auf dem Vulkankamm mit eher leichten Auf- und Abstiegen. Wir wandern am beeindruckenden Cráter del Hoyo Negro vorbei bis zum Volcán de la Desada, an dessem Fuß wir beim Mittagsimbiss die herrliche archaische Landschaft genießen. Man könnte von hier aus auch weiter wandern bis nach Fuencaliente, aber unser Auto wartet nun mal am Pass El Pilar.

Vulkanwanderung - Cráter del Hoyo Negro

Auf dem Rückweg machen wir noch den lohnenswerten Abstecher zum Pico Nambroque (1922 m). Sicher nicht der höchste Gipfel, den wir erstürmen, aber einer der schönsten: "Über den Wolken wird die Freiheit grenzenlos sein...". Tolle Ausblicke, im Norden die Caldera de Taburiente, im Süden die Insel El Hiero, im Südosten die Insel La Gomera und im Osten ragt der Tede aus den Wolken von Teneriffa. Was für ein schöner Tag! Da gönnen wir uns doch gerne am Abend einen Cuba Libre an der Poolbar.

Gipfelstürmer - Pico Nambroque 1922 m

4.11.2015 Die Sonne meint es gut, der Himmel ist strahlend blau. Wir gehen den Tag erst einmal ruhig an und fahren nach El Paso. Nach einem Ortsbummel besuchen wir das interessante Seidenmuseum Las Hilanderas. Die spanischen Einwanderer haben vor rund 500 Jahren das Handwerk auf die Kanarischen Inseln mitgebracht und dieses erreichte im 19. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Heute ist El Paso europaweit der einzige Ort, wo das traditionelle Handwerk im Zusammenwirken mit dem Museum noch betrieben wird. In der traditionellen Werkstatt kann man den Herstellungsprozess anschaulich nachvollziehen und sogar verschiedene Seidenartikel kaufen.

Im Seidenmuseum

Im Anschluss fahren wir in Los Llanos hoch zum südlichen Rand des Barranco de las Angustias (Barranco der Todesängste). Vom Aussichtspunkt Lomo de los Caballos hat man tolle Ausblicke in dieses grandiose Tal mit den viele hundert Meter hohen Steilwänden. Wir laufen ein Stück der schmalen Straße nach Nordosten ins Tal hinein und beschließen, den Rest der Strecke zur Talsohle zu fahren. Wieder zum Aussichtspunkt zurück gekehrt finden wir das spektakulär am Abgrund gelegene, empfehlenswerte Restaurant Balcón Taburiente. Auf der Terrasse genießen wir ein leckeres Mittagsmahl aus der kanarischen Küche.

Canyon

Einer der Höhepunkte des Urlaubs erwartet uns am späteren Nachmittag. Vor ein paar Tagen haben wir im Puerto de Tazacorte Tickets für einen abendlichen Bootsausflug erworben. Gegen 16:15 Uhr entern wir einen schön restaurierten alten Holzkutter, die Bussard, und dann beginnt eine geruhsame und entspannte Sunsettour entlang der imposanten Steilküste im Nordwesten der Insel. Nach der Begrüßung mit Sekt bestaunen wir die vorüberziehende abwechslungsreiche Küstenlandschaft. Unterwegs kommen wir u.a. an einer Höhle vorbei, an einigen waghalsigen Stellen haben Einheimische Hütten und Häuschen an den Fels gebaut.

Die Bussard

Nach ca. 2 Stunden ankern wir in einer Bucht und wer Lust hat, kann hier schnorcheln. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und so schwimmen wir über 20 Minuten in dem klaren angenehm temperierten Wasser und entdecken zwischen den Felsen tatsächlich viele Fische, darunter einen Barracudaschwarm. Zurück an Bord beginnt die Rückfahrt, die diesmal in größeren Abstand von der Küste, aber leider haben wir heute kein Glück mit Delphinen. Dafür hat der Kapitän uns ein leckeres Mahl zubereitet, die verschiedenen Tapas lassen wir uns bei einem Stopp vor dem Ziel gut schmecken.

Puerto de Tazacorte

Dazu gibt es Wein, von dem wir uns ein paar Gläschen gönnen und dabei den Sonnenuntergang beobachten. Die Insel ist in ein blutrotes Licht getaucht. Es ist dunkel, als wir nach mehr als 4 Stunden wieder in den Hafen einlaufen. Schon bei der Ankuft haben wir gesehen, dass Fischer gerade angekommen sind und da wollen wir doch den Fang bestaunen und laufen schnell hin. Tatsächlich werden ziemlich große Tunfische entladen, gleich an der Kaimauer geschlachtet und von den Einheimischen sofort gekauft.

Puerto de Tazacorte

5.11.2015 Am letzten Urlaubstag wollen wir noch einmal eine schöne Wanderung unternehmen. Wir fahren nach Santo Domingo, wo wir schon ausgekundschaftet hatten, dass es möglich ist, mit Taxi nach Don Pedro zu fahren (Festpreis 20,- €), was sehr empfehlenswert ist. Nach nur kurzem Warten kommt das Taxi und so sind wir bald am Startpunkt. In der kleinen Siedlung sprechen wir mit einer alten Frau, die über unseren Mut, diesen Weg (den Camino Real - GR 130) zu nehmen, ziemlich erstaunt ist.

San Pedro

Der erste Streckenabschnitt ist tatsächlich sehr abenteuerlich, der steile Weg hinab ins erste Barranco ist z.T. völlig zugewachsen und etwas halsbrecherisch. Nun geht es im ständigen Auf und Ab weiter, einem Barranco folgt das nächste. Das ist natürlich ganz schön schweißtreibend, aber der gut markierte Weg wird besser und oft laufen wir im Schatten der Bäume. Die Natur und die Landschaft entschädigen die Anstrengungen. Ungefähr auf halber Strecke kommen wir ins Freie, legen eine Pause ein und lassen uns unser Picknick schmecken.

Camino Real

Da die Sonne es heute besonders gut meint und es sommerlich warm wird, legen wir ein paar Stopps ein und genießen die Landschaft. Erstaunlich viele Drachenbäume haben sich fotogen platziert. Auf dem letzten Teilstück wird es angesichts der zunehmenden Hitze immer anstrengender und wir sind froh, dass wir nach rund 5 Stunden Santo Domingo erreichen. In der Cafeteria Bar la Plaza löschen wir erst einmal unseren Durst, bevor wir die Rückfahrt nach Puerto Naos antreten. Nach dem letzten schmackhaften Abendbuffet stoßen wir am Hotelpool noch einmal mit einer Flasche wohlschmeckendem palmesischen Rotwein auf den schönen Tag und die vielen Urlaubserlebnisse an.

Wanderung Camino Real an der Nordküste

6.11.2015 So schönes Wetter und wir müssen wieder nach Hause, wo uns der übliche graue November erwartet. Am Vormittag packen in Ruhe wir unsere sieben Sachen, geben unser Mietauto zurück und fahren mittags mit dem Shuttle zum Flughafen. Wie so oft ist ein wunderschöner Urlaub leider viel zu schnell zu Ende.

Wanderung Camino Real an der Nordküste