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Die Sanitäranlagen sind einfach, aber ok. Der Preis hat es allerdings auch in sich, für 3 Nächte bezahlen wir 103 €. Dafür läuft man von hier aus in nur 15 Minuten bis ins Stadtzentrum. Vom Piazzale Michelangelo (5 min vom Campingplatz entfernt) hat man einen traumhaften Blick auf Florenz. |
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01.04.08 Am Vormittag fahren wir nach Fiesole, der kleinen Schwester von Florenz. Fiesole liegt auf den Hügeln oberhalb des Arno und man hat einen schönen Blick über die Olivenhaine und Florenz. überall steigt der Rauch von Feuern auf, die Bauern verbrennen das grüne Schnittholz der Olivenbäume. Nach einer kleinen Stadt- und Klosterbesichtigung fahren wir weiter nach Scarperia, der alten Stadt der Messerhersteller und Schleifer im Mugello. Leider haben die Läden zur Mittagszeit geschlossen, wir hätten sonst sicher eins der wunderschön gearbeiteten Messer erstanden.
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02.04.08 Wir wollen heute Florenz ausgiebig zu Fuß erkunden. Vom Campinglatz führt uns der Weg durch die Gassen zur Markthalle, zu den vielen Kirchen und danach zum Palazzo Pitti mit seinen Museen und den Boboli-Gärten. Die Mittagssonne scheint warm und wir lassen uns von anderen Besuchern anstecken und machen ein Nickerchen auf der Parkbank, bevor dann doch noch etwas Regen einsetzt. Da kommt uns ein Rundgang durch den Palazzo gelegen. |
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03.04.08 Heute fahren wir zu unserem nächsten Etappenziel weiter nach Siena. In Sovicille mieten wir uns auf dem sehr ordentlichen Campingplatz „La Montagnola“ ein, auch wenn wir hier die Einzigen sind und uns ziemlich verloren vorkommen. Im Sommer spenden die Eichenbäume dort sicher angenehmen Schatten, Anfang April wirkt alles noch ziemlich winterlich unter den kahlen Bäumen. Dafür blühen aber überall (selbst auf den Schotterwegen) die Anemonen, Orchideen und Zyklamen. |
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04.04.08 Bei heftigem Wind und bewölktem Himmel starten wir zu einem Ausflug in die Crete. Besonders gefällt uns die Strecke zwischen Siena und Asciano, sanfte Hügel, mit Zypressen gesäumte Wege und schöne Anwesen. Bei einem Stadtbummel durch Asciano kaufen wir Wanderkarten. Dann führt uns die Straße nach Chiusure, einem wunderhübschen Dorf auf einem Hügel, der an der einen Seite fast völlig erodiert in ein Tal abfällt. In der Osteria „Paradiso“ würden wir gerne mal einkehren, aber für heute haben wir schon lecker Semmeln geschmiert. |
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Die Rückfahrt führt uns über das sehenswerte Buonconvento mit der großen Stadtmauer und den eindrucksvollen Stadttoren, Murlo und Casciano. Der Campingplatz dort ist sehr schön auf den Bergen gelegen, aber eher für wärmere Tage geeignet.
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Wir haben immer wieder traumhafte Ausblicke auf die Stadt mit ihren imposanten Geschlechtertürmen und auf die schöne Kulturlandschaft. Eine lohnende und empfehlenswerte Rundwanderung zum Nachmachen, von einem kleine Teilstück an der Straße zum Ende hin mal abgesehen. An einem Waldweg finden wir große Meeresmuscheln. Wie mögen die dort hin gekommen sein?
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06.04.08 In dieser Nacht wird es noch kälter (2°C). Eigentlich wollen wir ins Chianti wandern gehen, aber die dunklen Wolken im Norden lassen uns nach Süden fahren. Wir laufen in San Antimo an der Klosterkirche los in Richtung Montalcino. Am Anfang ist der Weg recht hübsch, leider stoßen wir später auf eine stark befahrene Straße und kehren vor Montalcino um. Am Schluss des Weges besichtigen wir die eindrucksvolle Kirche San Antimo. |
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07.04.08 Trotz des unangenehmen Windes soll es heute ins Chianti gehen. Wir fahren bis Gaiole in Chianti, leider beeindruckt uns die Gegend nicht so: Endlose kahle, noch winterliche Eichenwälder in einer wenig spektakulären Mittelgebirgslandschaft mit nur wenigen Ausblicken. Im Sommer mag das schöner sein. Unseren kurzen Fußmarsch, der eigentlich eine ausgiebige Wanderung werden sollte, brechen wir bald ab, auch wegen des unangenehmen kalten Windes. |
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Auf dem Campingplatz wäscht Uwe die Wäsche und zum Abend gibt es kreative Erbsenboullion an knoblauchierten Tortellini. |
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Die einzigen Gäste sind Einheimische, zwischendurch schaut noch ein alter Mann zum Schwatz vorbei. Wir essen Buschetta mit Wurst, Schinken und Tomaten, dann Tagliatelle mit Pomodori bzw. Zuppa di pane (Ribollita(!): weißer Bohneneintopf mit Brot), alles sehr lecker!
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09.04.08 Endlich ein milder Morgen, auch wenn der Nebel in den Bergen hängt. Zuerst schauen wir uns Toiano an, ein nettes altes Bergdörfchen oberhalb von Sovicille, dann fahren wir wie geplant nach San Gimignano. Hier lässt es sich wunderbar stadtbummeln, die Sonne meint es gut und vom höchsten Geschlechterturm haben wir eine tolle Aussicht nach allen Himmelsrichtungen und die alten Dächer von San Gimignano. Bei unserem Picknick am Kirchplatz unterhält uns ein Flötenspieler mit Liedern von Jethro Tull und im alten Castello spielt ein Harfenspieler auf, von dem wir eine CD erstehen. San Gimignano ist wirklich wunderschön und unbedingt einen Besuch wert. |
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Dann besuchen wir Colle di Val d’Elsa, das dekorativ auf einem Felsen liegt, man kann von der Unterstadt mit einem Lift in die alte Oberstadt fahren. Colle macht auch einen interessanten Eindruck, aber uns vertreibt der heftige kalte Wind, der durch die alten Gassen pfeift. Zu guter letzt fahren wir nach Monteriggioni, das von 11 Wachtürmen und einer hohen Mauer umschlossen ist. Dann sind wir wirklich Pflastermüde und lassen uns selbstgeröstete Bruschetta mit viel Knoblauch schmecken. Tina will unbedingt noch nach Siena zum Nachtfotoshooting, leider fängt es an zu regnen, aber ein paar schöne Fotos sind im Kasten. |
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10.04.08 Nach einer regnerischen Nacht wollen wir endlich mal eine Radtour machen. Rund um Sovicille fahren wir, auch wenn unsere Form nicht gerade gut ist, macht es trotzdem Spaß. Nach der sonnigen Mittagspause vorm Wohnwagen machen wir noch einen Spaziergang im Naturschutzgebiet von Colle, der in den Infoblättchen des Tourismusvereins angepriesen wird. Leider erweist es sich eher als Natur“schmutz“gebiet, der Bach ist ziemlich verdreckt, riecht unangenehm und an vielen Stellen liegt Unrat herum. Zum Glück entschädigt uns die Rückfahrt durch die Berge des Montagnola, wo wir ein Etruskergrab entdecken. |
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Danach radeln wir an der Bruna entlang in das große Sumpfgebiet (Diaccia Botrona) der Bruna-Flussmündung, ein Naturschutzgebiet, wo sich das salzige Meereswasser mit dem süßen Flusswasser vermischt. Es ist dort sehr interessant, die alte Wasserregulierungsanlage (Casa Rossa/ Casa Ximenes) beeindruckt mit ihrer Bauweise. |
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12.04.08 Heute wollen wir unsere Geschichtskenntnisse auffrischen und besuchen die alten Etrusker. In Populonia im Archeologischen Park Nekropoli machen wir einen Rundgang durch die Grabstätten aus dem 7. bis 6. Jahrhundert vor Christus mit italienischer Führung. Wir sehen Tumulus, Rundgräber mit Erdhügel darüber, danach geht es den Berg hinauf zu den Tombs (Gräber im Felsen mit Treppenzugang), zum Steinbruch und Gräbern, die in mehren Etagen in die Felsen gehauen sind. Zurück nehmen wir den Eisenweg, dort liegen lauter geschmolzene Eisenklümpchen auf der Erde (die Etrusker waren sehr emsig). Das Freiluftmuseum ist sehr interessant, leider gibt es kein deutsches Informationsmaterial. |
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Zwischen 2 Regenschauern fahren wir hoch nach Populonia Alta in den Parco Acropoli, da können wir Reste von Straßen und Häusern der Etrusker bewundern, vom dort oben hat man einen schönen Blick bis nach Elba. Im Golf von Baratti könnte man am schönen Sandstrand gut baden gehen, wenn das Wetter nur danach wäre... Die Rückfahrt geht über viele ungeplante Umwege über Massa Marittima, eine sehr schönen alten Stadt mit einem beeindruckenden Dom, in dem gerade eine Hochzeit stattfindet. Wir warten lange in der Sonne bis sich das Brautpaar endlich zeigt, der Schäferhund des Paares war bei der Trauung dabei. Beim Fleischer in Massa Marittima kaufen wir noch ein paar ordentliche und recht teure Steaks, die sich nach dem Braten als außerordentlich schmackhaft erweisen. Wir erstehen außerdem in einer sehr schönen Enothek Wein und Honig. |
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Unsere Radtour führt uns weiter nach Principina a Mar, ein reiner Badeort und nicht sehr einladend und dann mit schmerzendem Hintern eine endlose Straße im Pinienwald zurück nach Castiglione. Auf der Heimfahrt zum Campingplatz machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Grosseto mit seinen beeindruckenden Wehranlagen. Zur Belohnung wird am Abend endlich mal gegrillt, Hühnchen, Bruschetta und Insalata Mista. |
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14.04.08 Strahlender Sonnenschein am Morgen - bestes Wetter für einen Ausflug auf die Insel Giglio. Von Porto S. Stefano gelangen wir mit der Fähre in ca. 1 Stunde nach Giglio Porto. Dort angekommen nehmen wir erst mal einen kleinen Imbiss auf den Felsen am Meer, beobachten die Möven und fotografieren die felsige Küste. Mit dem Bus fahren wir dann hoch nach Giglio Castello, eine verschachtelte, verwinkelte und uralte Ortschaft. Abwärts geht es zu Fuß den Wanderweg mit vielen schönen Ausblicken auf das Meer zurück Giglio Porto. Auf Giglio gibt es viele gute Tauchplätze, in Campese sogar eine deutsche Basis, dort müsste man mal eine Woche tauchen... |
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Als wir auf die Fähre warten, zieht Regen auf, der Porto S. Stefano zum Wolkenbruch wird. Leider sehen wir dadurch nicht viel von der Lagune und Orbetello, das offensichtlich auch sehr interessant ist, müssen wir wegen Starkregen ausfallen lassen.
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Im Gebirge ist es noch richtig winterlich. Der Campingplatz „Arenella“ liegt im Tal an einem Bach und ist ganz ok. Fast alles Dauercamperplätze, für Touristen ist nicht viel Platz. Wir laufen nach Deiva Marina, das wie ausgestorben wirkt, ein reiner Sommerbadeort. Kurzentschlossen nehmen wir den Zug nach Monterosso, kaufen uns leckere Focaccia (eine Art Pizza) als Wegzehrung, und laufen über den Berg den schweißtreibenden Küstenwanderweg nach Levanto mit vielen schönen Ausblicken auf die ligurische Steilküste. Das Wetter bessert sich offensichtlich, das macht Hoffnung auf schöne Wanderungen. |
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17.04.08 Nach einer milden Nacht machen wir einen Ausflug mit dem Auto durch die Cinque Terre mit vielen Fotostopps nach Portovenere. Die kleine Stadt mit ihren hübschen bunten Häusern und schmalen Gassen gefällt uns sehr. Das von den Genuesen im Mittelalter errichtete Kastell und die Grotte Byron an der Poetenbucht sind beeindruckend. Portovenere gehört seit 1997 zusammen mit dem nahegelegenen Cinque Terre zum UNESCO-Weltkulturerbe. Am Hafen lassen wir uns Focaccia und Bier schmecken. Nach dem Einkauf von gutem Olivenöl fahren wir weiter nach La Spezia und Lerici. In der Nacht regnet es wieder und wir schlafen nicht gut. |
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19.04.08 Und wieder ist ein schöner Urlaub zu Ende. Der Abschiedsschmerz wird gelindert durch den Dauerregen und die Kälte, die uns bis Dresden begleiten. |
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